Aus der Geschichte der Pfarrei - Vor 70 Jahren verunglückte Pfarrer Josef Hecht

Dienstag 30. Mai 2017 , Wurmlingen

Josef Hecht 1945

An der Gemarkungsgrenze Richtung Tuttlingen erinnert am Straßenrand ein Gedenkkreuz an Pfarrer Josef Hecht, der am 30. Mai 1947 an dieser Stelle tödlich verunglückte. Beim Überholen eines Lastwagens verlor er die Herrschaft über sein Motorrad und wurde auf die Straße geschleudert. Er starb noch am gleichen Abend im Tuttlinger Krankenhaus. Viele Wurmlinger fuhren zur Beerdigung ihres geliebten Pfarrers in seinen Heimatort Binzwangen. Es gab sogar einen kleinen Streit über den Bestattungsort, denn die Wurmlinger wollten ihren toten Pfarrer behalten. Der Gränz-Bote veröffentliche am 2.6.1947 folgenden Kurzbericht: Wurmlingen - Zum größten Leidwesen der ganzen Gemeinde wurde nun unser Pfarrer Josef Hecht doch in seiner Heimat beerdigt, obwohl die Genehmigung vom Bischof von Rottenburg, ihn hier beizusetzen, eingegangen war. Die Eltern aber waren anscheinend maßgebend und konnten ihren Willen durchsetzen…“. Pfarrer Josef Hecht kam am 6.Okt.1940 auf die hiesige Pfarrstelle. Er war sehr beliebt, denn die Kriegsjahre brachten der Gemeinde viel Leid und dies erforderte einen umsichtigen Seelsorger den der junge Josef Hecht in besonderem Maße verkörperte. So marschierte er an der Spitze einer kleinen Delegation den Franzosen entgegen als diese am Samstag, den 21. April 1945 Wurmlingen einnahmen. Er musste auch die fünf Toten, darunter das Kind Reinfried Zepf, bestatten, die am gleichen Tag bei einem französischen Luftangriff umgekommen waren. Die Sinnlosigkeit des Krieges wollte es, dass auch drei französische Soldaten an der Ecke Rosenstraße/ Untere Hauptstraße von den Bomben der Landsleute tödlich getroffen wurden. Im Mai 1945 rief Josef Hecht die Schwabenjugend für Mädchen und Jungen ins Leben. Damit begann eine neue Epoche der katholischen Jugendbewegung in Wurmlingen.

Text:hpp/Bild:Archiv

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